Richard Wiedl, Tenor

Ricard Wiedl, headshot„Unbegabt und unmusikalisch“, so lautete das Urteil der Jury an der Hochschule für Musik in München bei der Zwischenprüfung. Dumm nur, dass er gerade den Bundeswettbewerb Gesang in Berlin gewonnen (!) hatte. Doch zwei Jahre später rehabilitierte ihn keine geringere als die große Brigitte Fassbänder: “Herr Wiedl, Sie sind hochbegabt und werden Ihren Weg machen. Ich entschuldige mich im Namen der gesamten Jury für die Schwierigkeiten, die Sie durch uns hatten und hoffe, dass ich Sie bald als Kollegen auf einer Bühne begrüßen darf.“

Richard Wiedl war da schon längst als erster seines Studien-Jahrgangs nach Würzburg an das damalige Stadttheater engagiert worden. Mit der Rolle des „Zsupan“ in der „Gräfin Mariza“ eroberte er die Herzen und avancierte innerhalb eines Jahres zum „Publikumsliebling“ (Mainpost). Seit 1996 arbeitet Wiedl als selbständiger Sänger und gern gesehener Gast an so unterschiedlichen Häusern wie der Oper Leipzig, dem Schleswig-Holsteinischen Landestheater, dem Gärtnerplatztheater München, dem Deutschen Nationaltheater Weimar, dem Mecklenburgischen Staatstheater Schwerin, dem Staatstheater Darmstadt oder der Kammeroper Hamburg. Seine künstlerische Bandbreite reicht dabei vom Musical, er war      u. a. „Elisabeth“-Castmitglied der Vereinigten Bühnen Wien in Japan, Regie Harry Kupfer, über „Leopold“ (Im Weißen Rössl), „Adam“ (Vogelhändler), „Boni“ (Csardasfürstin) und „Eisenstein“ (Fledermaus) bis hin zu Opernbuffi wie „Monostatos“ (Zauberflöte), „Melot“ (Tristan und Isolde), „Valzacchi“ (Rosenkavalier) und Charakterpartien wie z. B. „Knusper-hexe“ (Hänsel und Gretel), „Aegisth“ (Elektra), „Lord Barrat“ (Der junge Lord) oder „Schwan“ (Carmina Burana). In der Saison 2011/12 spielte Richard Wiedl  den „Scaramuchio“ in „Ariadne auf Naxos“ (Lyrisches Opernensemble Dachau), verhalf als „Blasius“ einer Neufassung der „Schützenliesel“ von Edmund Eysler zu Erfolg und wird ab Dezember 2012 im Stadttheater Klagenfurt den „Schweinefürst Zsupan“ im „Zigeunerbaron“ singen. Ein weiterer Höhepunkt waren Operettenkonzerte mit Gunther Emmerlich, Barbara Sauter und dem Rundfunkblasorchester Leipzig (Sächsische Bläserphilharmonie) unter der Leitung von Stefan Diederich (MD Musikalische Komödie Leipzig) sowie Johann-Strauss-Gala-Abende in Schloss Nymphenburg und Schloss Schleißheim.

Unter den Wegbegleitern seiner Karriere finden sich so illustre Namen wie Diana Damrau, Franz Hawlata, Christian Gerhaher, Renate Holm, Fabian Dobler, Scott Lawton, Horst Stein, Rolf Beck, Sam Brown, Walter Felsenstein, Ann Reynolds, Marsha Cox, Jonathan Seers, Sylvester Levay und Michael Kunze.

Selbst Kritiker sind immer wieder verblüfft von der großen Wandlungsfähigkeit und bescheinigen (Opernwelt 2000, Werner Häußner, „Der junge Lord“): „Doch Richard Wiedl (…) lässt diesmal alle hinter sich: Sein grelles Singen, seine kläglichen Schreie gehören zu einer Gestalt, die im Chaos einer enthemmten, identitätslosen Gesellschaft triumphiert und zugleich untergeht. Wiedl bewegt sich so virtuos, so zutreffend, so perfekt äffisch, dass ihm um ein Haar die Täuschung auch derjenigen gelingen könnte, die von jenseits des Orchester-grabens starren. Wiedl hat diesen „Lord Barrat“ mit forschendem Ernst durchdrungen und sich die „Bravi“ verdient!“ Oder „Münchner Merkur“, Dr. Bärbel Schäfer: „Der freischaf-fende Sänger (…) brillierte aber nicht nur mit klarer Stimme, sondern auch mit schauspieleri-schem und komödiantischem Talent und gab der Aufführung das entsprechende Format…“.

Damit aber nicht genug seiner Aktivitäten: Auf Initiative Wiedls (2.Vorstand) und Annette Luboschs wurde die „Bayerische Kammeroperette eV“ gegründet, deren Ziel es ist, „Bayerische Operetten“ dem Publikum wieder nahe zu bringen, er hat mehrere CD’s aufgenommen, zuletzt die Solo-CD „Hauptsache Stolz!“ mit Evergreens des großen Robert Stolz, den er als 1.Sopransolist im Tölzer Knabenchor noch persönlich kennen lernen durfte, gemeinsam mit seiner Schwester, dem volkstümlichen Musikstar Angela Wiedl, tritt er immer wieder im deutschen TV auf, ob als Gast bei Florian Silbereisen („Feste der Volksmusik“, ARD) oder bei der „Volkstümlichen Hitparade der Operette“ (MDR). Ganz aktuell hat Richard Wiedl mit Barbara Sauter und der Sächsische Bläserphilharmonie unter der Leitung von Heiko Diederich unsterbliche Operettenmelodien von Johann Strauss bis Emmerich Kalman eingesungen, die CD erscheint unter dem Titel „Weißt Du es noch?“ im Dezember diesen Jahres bei dem Schweizer Label AMOS. Des weiteren gibt er 2013 Konzerte mit Gunther Emmerlich, dem Salzburger Ballorchester, den Münchner Symphonikern,           Christian Weiherer, Markus Elsner und Anton Zapf an so illustren Orten wie Schloss Nymphenburg (Johann-Strauss-Gala), dem Carl-Orff-Saal in München („Spaß an der Freud‘“) oder dem Staatstheater Kassel (Konzert des Polizeichores Kassel u. a. mit Wagner-Sängerin Astrid Weber).

Auch der Bayrische Rundfunk ist auf ihn aufmerksam geworden: Der „Operetten-Boulevard“ mit Andrea Plattner auf BR 1 hat ihn eingeladen zu einer Sendung zum Thema „Operetten-Buffo“ ganz in der Tradition eines Harry Friedauer oder Ferry Gruber.

Weitere große Namen, mit denen Richard Wiedl zusammen gearbeitet hat gefällig? Als Solist im Tölzer Knabenchor lernte er noch Herbert von Karajan kennen, Karl Böhm, Sir Georg Solti, Robert Stolz, Carl Orff, Benjamin Britten, René Kollo, Hermann Prey, Plàcido Domingo, Roberto Sacca, Ortrun Wenkel, Karl Ridderbusch, Kiri Te Kanawa, Anneliese Rothenberger, Trudeliese Schmidt, Edda Moser, Graf Nikolaus Harnoncourt, Jean-Pierre Ponnelle, August Everding…

Richard Wiedl ist 1. Preisträger des Bundeswettbewerb Gesang Berlin 1988, dt. Vizemeister im Step-Tanz 1990, Finalist des internationalen Operettenwettbewerbs „Jan Kiepura“ 2005 in Wittenberge und verhalf als „Dr. Eisenstein“ beim Ring Award 2011 in Graz dem Regie-Team Sam Brown/Annemarie Woods zu einem fulminanten Sieg.

Weitere Informationen und aktuelle Auftritts-Termine finden Sie auf seiner Website unter

Artist’s Website

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